Am Montag, dem 8. März 2010, wurde 16 Mitarbeitern, 10 Pflegeeltern und 13 im Lande gebürtigen Pflegekindern mitgeteilt, dass sie Wohnstätte und Land zu verlassen hätten. Als Grund wurde aufgeführt, dass sie Menschen zum Christentum bekehren wollten, ohne dass jedoch erklärt wurde, durch wen, wo und wann dies stattgefunden haben sollte. Während der 10 Jahre des Bestehens des VOH gab es von Seiten der marokkanischen Behörden kein einziges Mal eine Beschwerde hinsichtlich des Wohls der Kinder oder der Pflege, die ihnen zuteil wurde.
Offizielle Erklärung des Dorfes der Hoffnung
(Village of Hope - VOH)
11. März 2010
Dies ist die erste offizielle Erklärung der Pflegeeltern des Dorfes der Hoffnung. Sie wurde mit vollem Einverständnis aller Eltern, die sich nach der Abschiebung gegenwärtig im Exil befinden, abgegeben. Alle früheren Erklärungen und Kommentare im Internet oder andere Veröffentlichungen wurden ohne das Einverständnis der Eltern abgegeben.
Errol mit Adam, der seit 10 Jahren sein Sohn ist, und mit Karim, die erfahren haben, dass sie ihren Vater vielleicht nie wieder sehen werden.
Seit 10 Jahren bietet das Dorf der Hoffnung marokkanischen Kindern Zuwendung und Liebe in aussergewöhnlichem Ausmass. Im einzigartigen Pflegemodell vom VOH werden die Kinder nicht wie üblich im Rahmen eines Waisenhaus aufgezogen, sondern in der Struktur einer fürsorglichen Familie mit einer Mutter und einem Vater. Das VOH hat immer mit vollständigem Wissen und Einverständnis der marokkanischen Behörden gehandelt, die klar informiert waren, dass die ausländischen Mitarbeiter christlichen Religionen angehörten. Es war ebenso selbstverständlich, dass die Kinder in einer gleichermassen muslimischen und christlichen Umgebung aufwuchsen, dass sie aber, was Vaterlandsliebe, Sprache, Erziehung und Kenntnis des Islam betrifft, vollkommen der marokkanischen Kultur angehörten.
Ausweisung von 16 Mitarbeitern vom VOH am 18. März 2010
Am Montag, dem 8. März, wurde 16 Mitarbeitern, 10 Pflegeeltern und 13 im Lande gebürtigen Pflegekindern mitgeteilt, dass sie Wohnstätte und Land zu verlassen hätten. Als Grund wurde aufgeführt, dass sie Menschen zum Christentum bekehren wollten, ohne dass jedoch erklärt wurde, durch wen, wo und wann dies stattgefunden haben sollte. Während der 10 Jahre des Bestehens des VOH gab es von Seiten der marokkanischen Behörden kein einziges Mal eine Beschwerde hinsichtlich des Wohls der Kinder oder der Pflege, die ihnen zuteil wurde.
Die marokkanischen Behörden erbrachten nie einen Beweis für die vorgeworfenen Vergehen und sie liessen den Pflegeeltern lediglich ein paar Stunden, um ihre Sachen zu packen und den Kindern zu erklären, dass sie ihre Eltern vielleicht nie wieder sehen würden.
Die gegen das VOH gerichtete Aktion war Teil eines landesweit inszenierten Durchgreifens gegen in Marokko ansässige Christen. Das VOH hat volles Verständnis dafür, dass die marokkanischen Gesetze es verbieten, andere Glaubensrichtungen als den Islam zu verbreiten, hat dieses Gesetz immer eingehalten und akzeptiert, die Tatsache, dass die Behörden die Einhaltung dieses Gesetzes kontrollieren. Es wurde im übrigen von allen Pflegeeltern, freiwilligen Mitarbeitern oder Besuchern verlangt, eine Erklärung zu unterzeichnen, in der steht, dass sie das marokkanische Gesetz respektieren, welches jedwede missionarische Tätigkeiten verbietet. (Eine Kopie dieser Erklärung finden Sie anschliessend an dieses Dokument). Das VOH weist die gegen seine Mitarbeiter gerichteten Anschuldigungen entschieden zurück. Das VOH bestätigt, dass die Behörden immer über seine christlich ausgerichtete Ethik informiert waren und dass die gleichen Behörden dem VOH 10 Jahre lang bedürftige Kinder anvertraut haben. Die Tatsache, dass gegen die Entscheidung keine Berufung erhoben werden kann, dass es keine Erklärung für die Aktion gab, gibt Anlass zu tiefster Beunruhigung.
Die Abschiebungsmassnahmen haben zu den schrecklichsten Szenen geführt, die man sich vorstellen kann. Die marokkanischen Behörden haben die Kinder in der Schule versammelt und ihnen ohne Beisein ihrer Eltern gesagt, was passieren würde. Danach mussten die Eltern ihren verstörten Kindern erneut die Situation erklären. Einige Kinder hatten während 10 Jahren mit ihren Pflegeeltern gelebt und das Trauma war unbeschreiblich. Das VOH möchte ausdrücklich betonen, dass während der gesamten Abschiebungsmassnahmen niemand, weder Kinder noch Pflegeeltern, noch Mitarbeiter, schlecht behandelt wurden und dass den marokkanischen Behörden Sozialhelfer zur Verfügung standen, welche die Kinder zwar nicht kannten, die sich jedoch bereit waren, sie vorübergehend in Obhut zu nehmen. Die Pflegeeltern haben keinerlei Informationen darüber, was mit ihren Pflegekindern geschehen wird oder wie diese die Situation bewältigen und haben ihrerseits auch keine Anlaufstelle zu den marokkanischen Behörden.
Das VOH kann die Aktion der marokkanischen Behörden im Hinblick auf eventuelle „Missionare“, die das Evangelium verbreiten wollen, verstehen, wenn es wirklich Beweise für ihre Existenz gibt. Sie empfinden jedoch diese gegen sie gerichtete Aktion als vollkommen grundlos und ungerechtfertigt. Das VOH ist keine missionarische Organisation, sein einziges Ziel ist, marokkanischen Kindern Liebe, Zuwendung und Ausbildung zu schenken. Wir haben den Eindruck, dass das VOH Teil einer landesweiten Aktion war, aber es gibt absolut keine gesetzliche Grundlage für diese Aktion gegen das VOH.
Die Pflegeeltern vom VOH möchten ihre Liebe zum Königreich und zum Volk Marokkos ganz eindeutig bestätigen und befürchten, dass diese Aktion der Behörden dem ausgezeichneten Ruf Marokkos dauerhaft schaden wird.
In den Augen des Westen ist Marokko ein gemässigter und sicherer islamischer Staat mit sich ständig bessernden sozialen Verhältnissen. Der König war eine treibende Kraft für umfassende, positive Reformen zur Verbesserung der Lage seines Volkes und er verdient hierfür höchste Anerkennung. Massnahmen wie diese sind jedoch dazu angetan, das Bild Marokkos zu beflecken und haben eine verheerende Wirkung auf ausländische Investoren, auf internationale Hilfsorganisationen und den Tourismus. Wenn sich das Gefühl immer mehr verstärkt, dass nicht-muslimische Gäste und ausländische Organisationen Ziel von Angriffen werden, muss man mit grösserem Schaden rechnen. Wichtige Beziehungen zur EU und zu anderen Handels- und befreundeten Partnern könnten darunter leiden, es sei denn es fände sich eine befriedigende Lösung. Das VOH hat über internationale Investoren Millionen marokkanischer Dirham in seine Infrastruktur, in die Kinderpflege, in die Arbeitsstellen für Marokkaner und in die lokale Wirtschaft investiert – Investitionen, die innerhalb von ein paar Stunden zunichte gemacht werden können. Kein gutes Signal für die, die Marokko durch Handel, durch Hilfsorganisationen oder durch Tourismus unterstützen möchten!
Die Pflegeeltern möchten nur wieder mit ihren Kindern zusammen sein. Jedes einzelne Elternpaar ist bereit nach Marokko zurückzukehren, um sich weiterhin um die Kinder zu kümmern und dort gemäss den Gesetzen der Staatsmacht zu leben. Die Eltern wären ebenfalls bereit, die Kinder in ihrem Heimatland in Pflege zu nehmen. Als Eltern bitten wir die marokkanischen Behörden, mit uns zum künftigen Wohl der Kinder den Dialog zu anzustreben.
Wir appellieren direkt und in aller Einfachheit an den König als Vater; wir bitten ihn um Gnade und uns zu helfen, einen Kompromiss zu finden, damit die 33 Kinder wieder mit den einzigen Eltern, die sie kennen, zusammen sein können.
Wir appellieren ebenfalls an unsere Freunde in der ganzen Welt, nicht auf diese Situation zu reagieren, indem sie über Internet oder andere Medien, Dinge verbreiten, welche bezüglich der marokkanischen Behörden als negativ angesehen werden könnten. Wir, die Eltern sind die einzigen, die dazu berechtigt sind, im Namen unserer Kinder über diese Situation zu sprechen und wir stellen gegenwärtig ein Team zusammen, dem wir vertrauen und das unsere Botschaft an unserer Stelle verbreitet. Wenn Sie nicht-autorisierte Kommentare verbreitet oder Kampagnen initiiert haben, bitten wir Sie, diese sofort zu stoppen und ebenso Informationen, die Sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht haben, umgehend zurückzuziehen.
Wenn Sie uns unterstützen wollen, insbesondere wenn Sie Beziehungen zu wichtigen, einflussreichen Persönlichkeiten haben, wenden Sie sich bitte an folgende Adressen:
USA
Allen Wolf
Tel: 310-314-3960
allen@morningstarpictures.com
UK
Mark Johnston
Pioneer People Wirral
Tel: 0798 654 0930
mcwirral@yahoo.co.uk
Für eventuelle Spenden überweisen Sie bitte einen Scheck an
Pioneer People Wirral - 33 Seven Acres Lane, Thingwall, Wirral CH61 7XZ.
Oder online an:
http://www.justgiving.co.uk/pioneerpeople
Holland
Herman Boonstra
Zehe: Contact seite
Südafrika
Errol Muller
Tel: 0027 845 158 968
venita5045@swissmail.org
Frankreich
Michael Paita
La Gerbe
Tél : 01 34 75 56 15
michael.paita@lagerbe.org
Als Eltern können wir angesichts dieser Situation nicht die Augen verschliessen. Wir müssen alles Erdenkliche unternehmen, um sicher zu gehen, dass sich unsere Kinder in Sicherheit befinden und uns schliesslich zurückgegeben werden. Wir bitten um eine internationale Mobilisierung gegen diese ungerechte Entscheidung. Wir benötigen dringend finanzielle Mittel, um den Lebensunterhalt der ausgewiesenen Familien zu bestreiten, um die marokkanischen Mitarbeiter zu unterstützen, Mittel für Rechtsbeistand, für die Reisekosten in die Heimatländer und Mittel, um für unser Anliegen kämpfen zu können, wie lange dieser Kampf auch dauern möge. Noch einmal: kontaktieren Sie bitte die oben genannten Personen.
Zum Abschluss und zum Verständnis der Folgen dessen, was hier geschieht, eine Geschichte:
Simo kam als ein sehr krankes neugeborenes Baby ins VOH. Er war der Sohn einer alleinstehenden Mutter im Teenager-Alter, die geistigen Gesundheitsprobleme hatte. Sie gab ihn am Tag seiner Geburt im VOH in einem sehr schlechten Gesundheitszustand ab. Kurz nach seiner Ankunft, bekam er Atemprobleme und musste als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo seine Atemtätigkeit aussetzte und er von unserer holländischen Krankenschwester wiederbelebt werden musste. Simo blieb 8 Wochen im Krankenhaus und wurde dann von den marokkanischen Behörden in Pflege und Obhut von VOH gegeben. Er kam dort in einem extrem schlechten und unterernährten Zustand an. Er konnte nicht normal, sondern musste über eine Sonde und nur in ganz kleinen Mengen ernährt werden. Er wog nur 2,79 kg - weniger als sein Geburtsgewicht. Eine Krankenschwester aus unserem holländischen oder englischen Team war jeweils ausschliesslich für Simo zuständig, 24 Stunden am Tag, 7 Tage pro Woche. Nachdem er zugenommen und sich sein Gesundheitszustand verbessert hatte, wurde er einer VOH-Pflegefamilie übergeben, die ihm Liebe gab und mit allem versorgte, was ein Baby braucht. Er verbrachte das vergangene Jahr mit 9 weiteren Geschwistern in dieser Familie bis zum Tag der Abschiebung. Bei Simo wurde später eine schwere zerebrale Lähmung mit den damit verbundenen Komplikationen diagnostiziert. Dank strikter medizinischer Behandlung und viel Zuwendung vonseiten seiner Eltern und Pfleger wuchs Simo zu einem glücklichen und gesunden kleinen Jungen mit guten Zukunftsaussichten heran.
Ohne das sofortige aktive Eingreifen vom VOH, wäre Simo gestorben. Zum Zeitpunkt der Ausweisung seiner Eltern aus dem VOH, war er ein sehr glücklicher und gesunder kleiner Junge; er ist zwar schwerbehindert, aber er wurde umsorgt und wurde und wird von seinen Pflegeeltern und Geschwistern wie ein Sohn und ein Bruder geliebt. Uns liegen Informationen vor, die besagen, dass Simo nach dem Weggang seiner Eltern eine sehr schlimme Nacht hatte, dass er nach 15 Stunden der gewaltsamen Trennung von seinen Eltern in ein Krankenhaus eingeliefert wurde, weil das neue marokkanische Team seinen Bedürfnissen nicht gerecht werden konnte. Wir wiederholen, dass es Simo nicht schlecht ging, als er von seinen Eltern getrennt wurde. Er braucht eine spezielle medizinische Behandlung und besondere Pflege, damit er gesund bleibt und es ihm gut geht. Wir hoffen, dass er weiterhin die spezielle Pflege, die er braucht erhält, dass man ihn besuchen, in den Arm nehmen und mit ihm reden darf, damit er weiss, dass er immer noch geliebt wird. Wir hoffen schliesslich , dass Simo wieder in die Arme seiner geliebten Eltern und Geschwister zurückkehren kann und die Liebe und Hoffnung erhält, die er verdient.
Simo mit seiner Mutter und seinen Geschwistern, kurz nachdem er von der Ausweisung gehört hat.
Wir hätten weitere 32 Geschichten zu erzählen und werden diese erzählen, bis eine gerechte Entscheidung getroffen ist. Es geht hier nicht um die Konfrontation Islam-Christentum, sondern um auseinandergerissene Familien, verwirrte, verstörte Kinder und verzweifelte Eltern. Wir wollen Gerechtigkeit.
Gott segne euch, wir danken euch für die unzähligen Gesten, ermutigenden Worte und Gebete für uns. Bitte steht uns weiterhin bei.
Die im Exil lebenden, von ihren geliebten Kindern getrennt lebenden Eltern
Missionarische Tätigkeiten:
Während Ihres Aufenthalts im VOH bitten wir Sie ausdrücklich, nicht zu missionieren. Als missionarische Tätigkeit gilt die Verteilung jeder Art von Literatur (einschliesslich Bibel, Videos und Pamphleten) oder das Diskutieren des Evangeliums, mit dem Ziel zu bekehren. Wir gehen davon aus, dass Sie kein Material dieser Art mit sich führen und falls dies doch der Fall sein sollte, dass Sie diese nicht weitergeben.
Wir möchten Sie dazu auffordern, sich mit Marokkanern zu unterhalten und mit ihnen Freundschaften zu schliessen. Die offiziellen Sprachen sind arabisch und französisch. Englisch wird relativ wenig gesprochen. Sie werden leicht mit Marokkanern in Gespräche über Familie oder das soziale Umfeld, etc. kommen. Zeigen Sie während dieser Gespräche Photos Ihrer Familie. Sollten Fragen über Ihre religiösen Überzeugungen auftreten, so brauchen Sie keinesfalls zu verbergen, dass Sie Christ sind. Die meisten in der Gemeinschaft und die Behörden wissen, dass wir Christen sind.
Wir möchten, dass Sie ein Segen für die Gemeinschaft sind und wir möchten, dass unser Leben für Gottes Reich in hellem Glanze strahlt. Wir glauben daran, dass die Menschen durch unser Leben und unsere guten Taten beginnen werden, Gott zu loben.
Regeln und Einverständniserklärung
Wir bitten alle Mitarbeiter und Besucher ihr schriftliches Einverständnis zu nachstehenden Punkten abzugeben. Unterschreiben Sie bitte jeden einzelnen Punkt, um Ihr Einverständnis zu bestätigen. Unterschreiben und datieren Sie das Formular. Übergeben Sie dieses nach dem Unterschreiben dem Direktor oder dem verantwortlichen Mitarbeiter.
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Ich weiss und unterzeichne, dass ich hier vorrangig die physische Arbeit leisten werde, mit der man mich beauftragt. Wenn ich die Gelegenheit habe, meinen Glauben auszuüben, ist dies, weil man mich dazu aufgefordert hat. |
___________________ | Ich werde mich an die Regel halten, während meines Aufenthalts im VOH keinerlei missionarische Tätigkeiten zu betreiben. |
___________________ | Ich werde den König von Marokko nicht diffamieren. |
___________________ | Ich werde Mohammed oder den Islam nicht diffamieren. |
Ich erkläre mich einverstanden, dass ich im Falle einer Übertretung dieser Regeln, das Gelände des Village of Hope umgehend zu verlassen habe.
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Unterschrift Datum Familienname und Vorname in Druckbuchstaben